Erziehung im Team

Liebe Eltern,

als Sie Ihr Kind seinerzeit angemeldet haben, gab es für Sie bestimmte Gründe – verbunden mit den entsprechenden Erwartungen – warum Sie sich für unsere Schule entschieden hatten.

Wenn auch viele unterschiedliche Aspekte von Ihnen angesprochen wurden, kristallisierte sich dennoch heraus, dass Sie alle auf eine vertrauensvolle Zusammenarbeit mit unserer Schule hoffen. Dies kann nur gelingen, wenn wir gemeinsame Leitideen für die Erziehung unserer Kinder vereinbaren. Dieser Anspruch einer Erziehung im Team bedeutet, offen miteinander zu kommunizieren, immer mit dem Ziel, dass unsere Erstklässler zu selbstbewussten, leistungswilligen Kindern heranwachsen. Damit das gelingt, setzen wir gegenseitigen Respekt voraus, wenn es darum geht, in schulischen Angelegenheiten über Ihr Kind zu sprechen.

Genauso wichtig ist dabei, die berufliche Professionalität unserer Lehrerinnen und Lehrer in allen Fragen zu nutzen und ihre Arbeit zu unterstützen. Keiner von uns kann heute schon voraussagen, ob unsere Kinder inhaltlich all das lernen, was sie brauchen werden. Aber wir wissen, dass es auf die Fähigkeiten ankommt, die Voraussetzung dafür sind, dass sie ihr Wissen auf jede Weise anwenden können, um neuartige Probleme zu lösen. Es steht heute außer Frage, dass nachfolgende Anforderungen wesentlich sind, um in der Welt von morgen erfolgreich zu sein:

  • Verantwortung
  • Initiative
  • Ausdauer
  • Konzentration
  • Disziplin
  • Urteilsfähigkeit
  • Problemlösendes Denken
  • Teamgeist

Mit anderen Worten, wir und vor allem unsere Kinder müssen im 21. Jahrhundert Lernende sein, die ihr Leben lang weiterlernen können und wollen. Gleichzeitig müssen wir gemeinsam dafür sorgen, dass unseren Kindern ein Gefühl für jene Normen und Grenzen vermittelt wird, das sie brauchen, um Stabilität, Sicherheit und echte Freiheit zu entwickeln, die mit der gewünschten Selbstbestimmung ein-hergeht. Das heißt: Eine glückliche Erziehung im o.g. Sinne erfordert eine gemeinsame Anstrengung aller Verantwortlichen im Team! Daraus ergeben sich für beide Seiten grundlegende Pflichten, die jedem zeigen, was die andere Seite erwarten darf.

Sie erwarten

…, dass Ihr Kind unter Berücksichtigung seiner persönlichen Voraussetzungen in seiner sozialen, intellektuellen und musischen Entwicklung gefördert wird.

…, dass Ihr Kind viele Fähigkeiten und Kenntnisse erwerben soll, wobei seine individuellen Erfahrungen und Lernmöglichkeiten berücksichtigt werden.

…, dass Ihr Kind in der Schule gefördert und ermutigt wird, systematisch das Lernen zu lernen, um tragfähige Grundlagen für den Übergang auf weiterführende Schulen zu erwerben.

…, dass Ihr Kind Regeln, Werte und Verhaltensweisen lernt, die es zu einem selbstbewussten, verantwortungsvollen und leistungsbereiten Menschen machen.

…, dass Ihr Kind gerne in die Schule geht, weil es sich in der Gemeinschaft mit den Kindern, Lehrern und Lehrerinnen und allen, die mit der Bonifatiusschule zu tun haben, wohl fühlt.

Wir erwarten

…, dass Ihr Kind bereits ansatzweise Selbstständigkeit und Sinn für Ordnung erworben hat. Es kann sich ohne fremde Hilfe an- und ausziehen, räumt nach kurzer Zeit selber den Tornister ein und aus und weiß, an welchem Tag das Sportzeug mitgebracht werden muss – denn nur dann kann es mitturnen.
Es macht auch Sinn, dass Ihr Kind seinen Namen, die Adresse und vielleicht eine wichtige Telefonnummer kennt. Wir halten es für notwendig, dass Sie Ihr Kind frühzeitig ermutigen, seine Hausaufgaben ohne fremde Hilfe zu erledigen.

…, dass Ihr Kind über ein gewisses Maß an Selbstbewusstsein verfügt, um sich trotz möglicher Misserfolge ermutigen zu lassen. Sowohl Sie als auch wir sollten das Kind immer motivieren, seine Ziele zu verfolgen. Ebenso benötigen wir Ihre Unterstützung, wenn es darum geht, dass Ihr Kind die nötige Gelassenheit entwickelt, eigene Leistungsschwächen in der Konkurrenz mit anderen Kindern akzeptieren zu können. So sorgen wir gemeinsam dafür, dass Versagensängste möglichst gar nicht erst entstehen.

…, dass Ihr Kind Anstrengungsbereitschaft zeigt. Es erfährt immer wieder, dass Lernen oft mühsam ist und man Ausdauer braucht, um etwas zu erreichen. Hier ist nicht nur von den Kindern und Lehrern, sondern auch von den Eltern viel Geduld erforderlich, wenn deutlich wird, dass ein sichtbares Resultat trotz aller Bemühungen nicht so schnell entsteht. Die Bereitschaft, nicht aufzugeben kann wachsen, wenn Ihr Kind zunehmend belastbarer wird. Das gelingt nur durch gemeinsame, ermutigende Erziehung.

…, dass Ihr Kind weiß, dass es in jedem sozialen Miteinander Regeln gibt. Es sollte bereits gelernt haben, Rücksicht auf andere zu nehmen und wissen, dass nicht alle Bedürfnisse sofort befriedigt werden.

 

Ihr Kind bemüht sich, höflich, freundlich und umsichtig mit den Menschen in unserer Schulgemeinschaft umzugehen. Wenn es sich nicht an die Regeln der Schulordnung hält, die alle Kinder, Lehrerinnen/Lehrer und Eltern gemeinsam erarbeitet haben, muss es mit Konsequenzen rechnen und mögliche Strafen akzeptieren.

Gerade hier ist ein gemeinsames Erziehungshandeln wichtig, damit Ihr Kind wirkungsvoll erfährt, dass Schule und Elternhaus gleichartige Vorstellungen darüber haben, wie man sich in einer Gemeinschaft verhält.

Wir tauschen uns mit den weiterführenden Schulen aus…

In einem Arbeitskreis „Grundschule-weiterführende Schule“ hat es einen fachlichen Austausch gegeben. Hier wurde sich auf Kompetenzen, sogenannte Übergangsprofile,  in den Fächern „Englisch, Mathematik, Deutsch“ geeinigt, die verbindlich in der Grundschule bis zum Ende der Klasse 4 vermittelt werden. Auch über Regeln und Rituale hat ein Austausch stattgefunden, um den Übergang für die Schülerinnen und Schüler möglichst sanft zu gestalten. Außerdem gibt es im ersten Halbjahr der 5. Klasse einen Termin für ein Speed-Dating, bei dem sich Klassenlehrer der vergangenen 4. Klassen und die neuen Klassenlehrer der 5. Klassen zu einem Austausch treffen. Hier hat man Gelegenheit, sich auf „kurzem Wege“ über Vergangenes und Aktuelles zu unterhalten und sich über die Erfahrungen mit den Kindern auszutauschen.